TCM-BLOG

TCM-BLOG: Lernen
Donnerstag, 22. September 2005
Lernen
Seit einem halben Jahr besuche ich nun eine Schule für angehende HeilpraktikerInnen. Mir war schon vorher ziemlich klar, dass eine Menge Arbeit auf mich zukommen würde.

Die Heilpraktikerausbildung dauert zweieinhalb Jahre und wird abgeschlossen mit einer amtsärztlichen Prüfung, erst schriftlich, dann mündlich, die so hammerart ist, dass jedesmal rund 80% der Prüflinge durchfallen.

Das ist einerseits bitter, andererseits aber verständlich.Die Ausbildung beinhaltet reines, schulmedizinisches Wissen, die Multiple Choice Tests ähneln denen der Medizinstudenten nicht von ungefähr.

Schliesslich geht es um Menschenleben und auch die Heilpraktiker, die ihre Patienten später mit Heilsteinen, Globulis, Kinesiologie, kraniosacraler Heilkunde, oder Akupunktur behandeln, müssen ganz genau wissen wann es angezeigt ist einen Patienten zum Arzt zu schicken. Alternative Medizin hat ihre Grenzen genau wie Schuldmedizin.

Leider gibt es auf beiden Seiten Behandler, die das schlecht zugeben können und das Wohl ihrer Patienten zugunsten alberner Berührungsängste opfern.

Es gibt gute und schlechte Ärzte, gute und schlechte Heilpraktiker. Die guten erkennt man daran, dass sie vorurteilsfrei und neugierig an die Dinge heran gehen und an die erste Stelle immer den Menschen und nicht ihren eigenen Profilneurosen setzen.

Was ich mir für mich wünsche ist, mir meinen Enthusiasmus zumindest teilweise erhalten zu können, was scheinbar auf Dauer schwer ist, wenn ich an einige meiner Ärzte aus der Vergangenheit zurückdenke.

Aber ich hege doch die berechtigte Hoffnung es später anders zu machen, weil ich eben weiss, wie beschissen es ist als Patient nicht adäquat behandelt zu werden, sowohl menschlich als aus therapeutisch.

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