TCM-BLOG

TCM-BLOG: Fragen und Antworten zu den Wandlungsphasen
Montag, 2. Oktober 2006
Fragen und Antworten zu den Wandlungsphasen
TCM Hausaufgabe für den 1./2. Juli 2006

1. Nenne je fünf Entsprechungen für jede Wandlungsphase.

Holz:
Farbe: grün
Jahreszeit: Frühling
Himmelsrichtung: Osten
Tageszeit: Morgen
Klima: Wind

Feuer:
Farbe: rot
Jahreszeit: Sommer
Himmelsrichtung: Süden
Tageszeit: Mittag
Klima: Hitze

Erde:
Farbe: gelb
Jahreszeit: Spätsommer und die Übergangszeiten
Himmelsrichtung: Mitte
Tageszeit: Nachmittag
Klima: Feuchtigkeit

Metall:
Farbe: weiss
Jahreszeit: Herbst
Himmelsrichtung: Westen
Tageszeit: Früher Abend
Klima: Trockenheit

Wasser:
Farbe: Blau und schwarz
Jahreszeit: Winter
Himmelsrichtung: Norden
Tageszeit: Nacht
Klima: Kälte

2. Was besagt der Sheng-Zyklus?

Der Sheng-Zyklus veranschaulicht, wie sich die Elemente und Organe gegenseitig ernähren. Das Feuer bildet Asche und nährt somit die Erde. Die Erde bringt Erze und Mineralien hervor und nährt damit das Metallelement.Das Metall dient zum Graben von Brunnen und kann zu Flüssigkeit geschmolzen werden und nährt somit das Wasserelement. Das Wasser nährt die Pflanzen und damit das Holzelement. Das Holz wiederum nährt das Feuer.
Auf organischer Ebene gibt ein Organ dem folgenden Organ Energie. Man nennt dies auch Mutter-Sohn-Beziehung. Hier kann man gezielt mit der Akupunktur beeinflussen, indem die sogenannten Mutterpunkte und Sohnpunkte auf den Meridianen genadelt werden und so den Energiefluss von der Mutter zum Sohn fördern.
Hat eine Mutter selbst zu wenig Energie oder ist in einem Zustand von Dominanz egoistisch, wird das Kind/der Sohn nicht ausreichend ernährt und es kommt zu Mangel- und Schwächesymptomen. Ist das Kind schwach, stärke die Mutter.
Einen umgekehrten Sheng-Zyklus nennt man auch „Erschöpfungszyklus“.
Das Kind-Element entzieht dem Eltern-Element Energie, es erschöpft es.

Holz erschöpft Wasser.
Feuer erschöpft Holz.
Erde erschöpft Feuer.
Metall erschöpft Erde.
Wasser erschöpft Metall.

3. Was besagt der Ke-Zyklus?

Der Ke-Zyklus ist der „kontrollierende“ Zyklus oder auch Grossmutter-Enkel Zyklus.
Holz beschattet, befestigt und durchdringt die Erde. Erde dämmt Wasser ein und absorbiert es auch.Wasser löscht Feuer. Das Feuer schmilzt Metall. Metall sägt Holz.
Im umgekehrten Ke-Zyklus, dem Reizzyklus missachtet das Enkelkind das Grosselternelement.
Feuer verdampft Wasser
Wasser erweicht Erde
Erde erstickt Holz
Holz stumpft Metall
Metall entzieht Hitze aus dem Feuer

4. Was könnte ein überkontrollierendes Holz verursachen?

Ist das Holzelement zu stark wird die Leber zu dominant. Holz hat die Kontrollfunktion über die Erde. Mit ihrer übermässigen Energie kontrolliert das Holz aber nicht die Erde, sondern sie unterdrückt das Erdelement und dieses wird demenstsprechend geschwächt. Beim Erdelement ist die Milz das Yin-Organ, passiv und träge/langsam-reagierend. Die Milz wird nun durch die Leber unterdrückt und geschwächt, sie wird noch träger und das Qi kann nicht mehr aufsteigen. Dies kann sich z.B. in Bindegewebsschwäche, Organsenkungen, Krampfadern, Durchfall/bzw. weicherem Stuhl, Ödemen, verstärkten Menstruationsblutungen, usw. bemerkbar machen. Der Magen, das aktivere und schnell reagierende Yang-Organ des Erdelements, will sich nicht unterdrücken lassen und bildet rebellisches Magen-Qi, welches entgegen der normalen Energierichtung nach oben steigt. Magendruck, Übelkeit, Erbrechen, Aufstossen, Sodbrennen, Stirnkopfschmerz u.a. können die Folge sein. Man nennt dieses Syndrom auch: „die Leber wandert in den Magen/bzw. den Mittleren Erwärmer ein“.

5. Wie nennt man diesen Zyklus?
Es handelt sich hierbei um einen Ke-Zyklus.


6. Beschreibe allgemein den „Erde-Typ“. Erwähne auch zu welchen möglichen Beschwerden er neigt.

Er ist meist freundlich, gesellig und fürsorglich und vertrauensvoll. Außerdem hat er einen gesunden Humor und besitzt eine ruhige Ausstrahlung. Erde-Typen sind meistens sehr ausdauernde Charaktere und haben viel Geduld mit Ihren Mitmenschen.

Sie haben eher rundliche Körperformen und einen ausgeprägten Bauch. Das Gesicht ist meistens groß und rund und hat eine gelbliche Farbe.In Krisenzeiten stellen sich allerdings übermäßige Besorgnis und Ohnmachtgefühle ein. Dann neigen Erde-Menschen zum grübeln und tun sich schwer damit Entscheidungen zu treffen.

Dem Erde-Typ ist der Funktionskreis mit dem Organen Milz und Magen zugeordnet. Der Erdetyp neigt zur Übergewicht und liebt Süßigkeiten. Er reagiert bei Stress empfindlich, neigt zu Problemen mit den Verdauungsorganen wie starken Blähungen, Verstopfung und Magenerkrankungen aller Art. Auch Essstörungen und Diabetes gehören zum typischen Krankheitsbild, sowie auch rheumatische Erkrankungen. Regelmäßige Bewegung, und ausgewogene Ernährung sind für ihn wichtig um Überforderung zu vermeiden und bringen ihn ins Gleichgewicht zurück.

7. Beschreibe grob den Umlauf des Qi durch die Meridiane.

Es gibt einen vorderen, hinteren und seitlichen Umlauf bestehend aus vier Meridianen. Jeder Umlauf zieht vom Thorax zur Hand, von der Hand zum Kopf, vom Kopf zum Fuß und vom
Fuß zum Thorax.

9. Nenne einige Symptome der „Wind-Pathologie“.

Wind ist das häufigste der „sechs Übel“. Er kann in die Haut eindringen, ist wechselhaft und immer in Bewegung, Wind, besonders pathogener Wind erscheint ausbruchartig und ist durch einen schnellen Wechsel gekennzeichnet, mit rasch einsetzenden, wandernden und fluktuierenden Symptomen. Beispielsweise werden Schübe rheumatischer Gelenkschmerzen und Hautausschläge mit dem Wind-Übel assoziiert.

Symptome einer Wind-Schädigung sind auch Husten, verstopfte oder laufende Nase, Kopfschmerz, Benommenheit und Niesen. Wind verbindet sich oft mit Hitze zu "Wind-Hitze" oder mit Kälte zu "Wind-Kälte". Abhängig vom Wetter erzeugen Winde Symptome beider Exzesse (Kälte und Hitze). Es gibt auch noch einen "inneren Wind", der nichts mit dem Wetter zu tun hat und im Herzen, der Leber oder den Nieren seinen Ursprung hat. Symptome "innerer Wind Schädigung" sind Ohnmacht (Bewusstlosigkeit), Schwäche, Lähmungen, nervöse Zuckungen (Tic), unscharfe Sicht und Steifigkeit in Muskeln und Gelenken.

10. Beschreibe eine Person in Bezug auf ihre Wandlungskonstitution.

Z. ist gross und sehr schlank, schmal und feingliedrig mit langen Fingern und sehnigen Füssen. Er isst und trinkt gerne, was sich aber nicht auf seine Figur niederschlägt.
Z. ist von Natur aus eher blass und hat eine empfindliche Haut, die zu Unreinheiten und Allergien neigt.
Auch asthmatische Beschwerden, Infektanfälligkeit aufgrund schwacher Immunabwehr und Verstopfung machen sich ab und an bemerkbar, meistens in Phasen von äusserem oder innerem Stress. Er leidet dann auch unter trockenen Haaren und trockener Haut.

Z. ist sensibel und manchmal ein wenig überempfindlich. Andererseits oft verschlossen und misstrauisch und neigt zu Traurigkeit, während der er sich dann noch mehr verschliesst. Vieles behält Z. lieber für sich und spricht es erst aus, wenn es für ihn bereits geklärt ist. Im Kontakt mit anderen Menschen braucht er Zuspruch und Anerkennung und Zeit um mit ihnen warm zu werden. Da er Angst hat andere zu verletzen oder etwas falsch zu machen fällt es ihm im privaten Bereich oft schwer Entscheidungen , die nicht nur ihn betreffen alleine zu fällen. Von Freunden und von Menschen bei denen er sich wohl fühlt, lässt sich M. aber auch mitreissen und ist ein Mensch der gerne lacht und dann auch mal ganz aus sich heraus geht.

Da er weniger spricht und dafür mehr zuhört, kann er sein Gegenüber meist erstaunlich gut einschätzen und besitzt eine ausgeprägt treffsichere Menschenkenntnis. Er ist ein ausgesprochen loyaler Freund und besitzt einen tiefen Sinn für Gerechtigkeit. Diese Verlässlichkeit wird von vielen geschätzt, sobald sie ihn näher kennengelernt haben. Beruflich bringt ihm seine ruhige, besonnene und verlässliche Natur ebenfalls meist Pluspunkte ein.

Z. liebt Zahlen, Gesetze und Tabellen und seinen Beruf nach dieser Vorliebe ausgewählt.

Z. ist aber auch künstlerisch veranlagt, liebt Bücher, Musik und Filme. Er geniesst die Natur und mag gerne Tiere, besonders Katzen, die mit ihrer Eigenwilligkeit das ausleben, was Z. sich manchmal aufgrund seiner eigenen Natur nicht so recht gestatten mag.

Um sich wohl zu fühlen, benötigt Z. grundsätzlich feste Strukturen, die ihm Sicherheit geben. Flexibilität ist ihm oft lästig, er zieht Verbindlichkeiten vor.
Aufgrund seiner zurückhaltenden Art versuchen rabiatere Zeitgenossen ihn nämlich oft in die Ecke zu drücken, was M, erst mal sprachlos macht und was er ausserdem durchaus persönlich nimmt.

Er neigt zwar dazu solche Erfahrungen schweigend zur Kenntnis zu nehmen, kann aber auch, wenn man ihm all zu sehr auf die Pelle rückt, oder besonders ungerecht an ihm handelt, scharf und hart reagieren. Er kann anderen durch sein eisiges Schweigen und seine Unnachgiebigkeit ein sehr unwohles Gefühl vermitteln und bremst besonders cholerische Holz-Menschen auf diese Art häufig aus.

Wichtig wäre für Z. sein eigenes Holz zu stärken, um sein Selbstbewusstsein und vor allem sein Durchsetzungsvermögen zu festigen.

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